Seit alters her waren die Menschen von der Rosstrappe fasziniert, einer gewaltigen Felsformation über dem tief eingeschnittenen Tal des Flusses Bode bei Thale im Harz.
Eine Legende erzählt von Prinzessin Brunhilde, die auf der Flucht vor dem bösen Riesen Bodo war, der sie heiraten wollte. Ihr Schimmel soll mit einem gewaltigen Sprung den steilen Abgrund über dem Fluss überwunden haben. Eine runde Vertiefung im Granit stammt angeblich vom mächtigen Hufabdruck des Pferdes.
Die Darstellung dieses Ortes war ein wichtiger Meilenstein im Schaffen von Weitsch. Seine Komposition muss großen Anklang gefunden haben, es wird von neun Versionen berichtet. Schon kurz nach der Entstehung wurde unser Gemälde in die Salzdahlumer Gemäldegalerie zu den Alten Meistern gehängt.
Die Komposition, bei der Vordergrund und Hintergrund direkt hintereinander geblendet sind, erscheint sehr innovativ. Doch Weitsch nutzt hier geschickt eine Idee von Matthäus Merian, der bereits 1654 ein ähnliches Prinzip für die Darstellung der Felsgruppe entwickelt hatte.
The Rosstrappe, a huge granite formation overlooking the steep Bode Gorge near Thale in the Harz Mountains, has been a source of fascination and an attraction for centuries.
Legend has it that Princess Brunhilde was fleeing the attentions of the wicked giant Bodo, who sought to marry her. Her white steed (Ross in old German) leapt across the ravine in one fearless bound. A round depression in the granite is said to be the horse’s hoofprint.
Weitsch’s painting of this mythical site was an important milestone in his oeuvre and evidently met with great enthusiasm; the sources mention nine versions of the composition. Soon after its completion, our painting was hung alongside the Old Masters in the Salzdahlum gallery.
The composition, in which foreground and background are set parallel to the picture plane, one directly behind the other, without a middle ground to connect them, seems strikingly innovative. But it draws on an idea by Matthäus Merian, who had already devised a similar arrangement for his engraving of the rock formation in 1654.