Nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs (1763)

Nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs (1763) gab Herzog Carl I. ein großes Tafelservice in Auftrag. Weitsch schuf statt zeittypischer Ideallandschaften einen einzigartigen Dekor „mit den Städten, Pflecken, Ämtern und Dörfern des Braunschweigischen Landes“. Er zeigt beispielsweise die Residenzstadt Braunschweig oder verschiedene Gegenden mit charakteristischen Gebäuden und Landschaftsprospekten, wie Kloster Wienhausen oder Wolfenbüttel mit der Silhouette des Brockens. Die heimischen Landschaften werden von Büschen und Bäumen, Erdschollen und Wurzelwerk sowie Wolkenformationen umrahmt, dabei vor dem weiß schimmernden Porzellangrund wirkungsvoll in Szene gesetzt. Häufig sind Maler in Begleitung oder andere Figuren in Rückenansicht dargestellt, um dem Betrachter den Bildraum zu erschließen und ihn am Naturerlebnis teilhaben zu lassen. In der Vorbereitung bereiste Pascha Weitsch zwei Jahre lang das Land und fertigte Skizzen nach der Natur (in Raum 2 ausgestellt). Im Werk des Porzellanmalers Weitsch bildet das große Tafelgeschirr den Höhepunkt. Weitere Teile des Service sind im zweiten Obergeschoss zu sehen.

After the Seven Years’ War (1756–1763), Duke Charles I, commissioned a large dinner service. Instead of embellishing it with the ideal landscapes typical of the time, Weitsch created a unique décor “with the towns, districts and villages of the Brunswick Lands”. Among the painted views are the ducal city of Brunswick and various landscapes with architectural or natural landmarks such as the Wienhausen Monastery or Wolfenbüttel with the mountain silhouette of the Brocken in the distance. Set to great effect against the shimmering white porcelain, the familiar landscapes are framed by shrubs and trees, clods of earth and tangled roots as well as cloud formations. Many of the scenes are peopled with painters or other figures seen from behind, who open the pictorial space to the viewer and invite us to share in the natural spectacle. In preparation for this commission, Weitsch spent two years traveling the country and making sketches from nature (shown in room 2). The large dinner service is the culmination of Weitsch’s work as a porcelain painter. Other parts of the service are on display on the 2nd floor.