Einleitung

Pascha Johann Friedrich Weitsch wurde am 16. Oktober 1723 in dem Ort Hessendamm / Hessen am Kleinen Fallstein geboren. Der Ort liegt an den Ausläufern des Harzes, mit direktem Blick auf den Brocken. Paschas Vater war Dachdecker. Seinen ungewöhnlichen Vornamen, eine damals gebräuchliche Kurzform von Paschalis, erhielt er von seinem Patenonkel Pasche Wipperling.

Dass der Handwerkersohn einer der bedeutendsten deutschen Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts werden sollte, war ihm nicht in die Wiege gelegt. Pascha besuchte zunächt für kurze Zeit die höhere Schule im nächstgrößeren Ort Osterwieck, anscheinend hatte er aber keine Lust zum Lernen. Viel lieber streifte er durch die Natur und ging auf die Jagd. In seiner Naturliebe lagen die Wurzeln für seine bemerkenswerte künstlerische Laufbahn, die sich ganz auf die Darstellung von Landschaften und Tieren konzentrierte.

Pascha Weitsch hatte nie eine Kunstakademie besucht, ja nicht einmal eine regelrechte Lehre bei einem Kunstmaler gemacht. Im Dienst bei der Braunschweigischen Armee wurde aber sein besonderes Talent für das Zeichnen und für das Kopieren von Landschaftsgemälden erkannt, ein glücklicher Zufall, der vor allem auf das persönliche Kunstinteresse seines Vorgesetzten zurückzuführen ist. Eine Anekdote erzählt, wie er anscheinend ohne jede Voraussetzung zwei Landschaftsgemälde des Berliner Malers Carl Sylva Dubois (1668–1753) für seinen Sergeanten kopierte, die dieser sich im Original nicht leisten konnte. Tatsächlich finden sich in den frühen Werken von Weitsch Anklänge an Dubois.