Nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs (1763) gab Herzog Carl I. ein großes Tafelservice bei der Manufaktur Fürstenberg in Auftrag, für das auch Pascha Weitsch einen Probeteller ablieferte und daraufhin mit der Bemalung des gesamten Geschirrs betraut wurde. Satt zeittypischer Ideallandschaften schuf er einen einzigartigen Dekor „mit den Städten, Pflecken, Ämtern und Dörfern des Braunschweigischen Landes“. Er zeigt beispielsweise die Residenzstadt Braunschweig oder verschiedene Gegenden mit charakteristischen Gebäuden und Landschaftsprospekten, wie Kloster Wienhausen oder Wolfenbüttel mit der Silhouette des Brockens.
Die gedeckte Tafel bot ein zusammenhängendes Bild des Herzogtums in seiner geographischen Ausdehnung und seiner landschaftlichen Ausprägung. Die heimischen Landschaften werden von Büschen und Bäumen, Erdschollen und Wurzelwerk sowie Wolkenformationen umrahmt und dabei vor dem weiß schimmernden Porzellangrund wirkungsvoll in Szene gesetzt. Häufig sind Maler in Begleitung oder andere Figuren in Rückenansicht dargestellt, um dem Betrachter den Bildraum zu erschließen und ihn am Naturerlebnis teilhaben zu lassen. In der Vorbereitung wanderte Pascha Weitsch zwei Jahre lang durch das Land und fertigte Skizzen nach der Natur, von denen sich zahlreiche Blätter im Kupferstichkabinett erhalten haben. Die Bezeichnung der dargestellten Ortschaften wurde auf die Rückseite eines jeden Porzellanteils in manganvioletter Schrift festgehalten.
Im Werk des Porzellanmalers Pascha Weitsch bildet das große Tafelservice den Höhepunkt. Im Jahr 1794 schenkte Herzogin Auguste von Braunschweig-Lüneburg, die Schwiegertochter Carls I., umfangreiche Teile des Geschirrs an ihren Neffen, zugleich ihren zukünftigen Schwiegersohn, der als König George IV. den britischen Thron besteigen sollte. Auguste hatte dieses Geschenk ausgewählt, damit ihre Tochter Caroline die Heimat nicht vergessen möge. Davon haben sich 39 Teller und 34 Suppenteller sowie zahlreiche Terrinen, Platten, Schüsseln und Saucieren in Windsor Castle erhalten. Teile des übrigen Services gelangten später in den Kunsthandel und konnten in größerer Stückzahl für Braunschweig zurückerworben werden.