Als Eichenwald-Maler ging Weitsch mit seinem Spätwerk in die Kunstgeschichte ein. Seit ungefähr 1770 schuf er zahlreiche Varianten, die bei Kunstsammlern sehr gefragt waren. Lambert Krahe, Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie, bot ihm dafür sogar eine Stelle als Akademie- Professor an, Weitsch lehnte aus Heimatliebe ab. Er schickte jedoch seine Eichenwälder regelmäßig zu Ausstellungen der Düsseldorfer und der Berliner Akademie, was ihm jeweils die Ehrenmitgliedschaft einbrachte.
Bis heute wird diskutiert, ob sich Weitsch mit diesen Bildern auf die zeitgenössische Dichtung von Friedrich Gottlieb Klopstock bezieht, der wie Weitsch zu den Freunden von Johann Wilhelm Ludwig Gleim in Halberstadt gehörte. Klopstock wollte in der Eiche ein Sinnbild für den Charakter der Deutschen erkennen. In seinem dreiteiligen Drama um den Germanen-Helden Arminius (1769–1787) und in den Oden (ab 1771) formulierte er ein neues Nationalbewusstsein. Sein Bezugspunkt waren die Germanen der Vorzeit, für die Eichenwälder wichtige Funktionen hatten, unter anderem als Kult- und Gerichtsstätten.
Friedliche Weideszenen und stimmungsvolles Licht bei Weitsch weisen nicht auf diesen Kontext hin. Seine eindrucksvollen Baum-Persönlichkeiten vermitteln aber ein Gefühl für die Tiefe der Vergangenheit.
With his late work Weitsch became known as the Oak Forest painter. From about 1770 onwards, he produced numerous variations on the theme that were much sought after by art collectors. Lambert Krahe, director of the Düsseldorf Art Academy, even offered him a professorship, but Weitsch felt too attached to his homeland to accept the position. He did, however, regularly send his oak forest paintings to be shown in exhibitions at the academies in Düsseldorf and Berlin, which earned him honorary membership in both.
It is still a matter of some debate whether Weitsch intended these paintings as a reference to the contemporary poetry of Friedrich Gottlieb Klopstock, who, like Weitsch, was one of Johann Wilhelm Ludwig Gleim’s friends in Halberstadt. Klopstock saw the oak tree as a symbol of the German character. In his three-part drama about the Germanic hero Arminius (1769–1787) and his Odes (from 1771), he formulated a new sense of national identity that exalted the ancient Germanic tribes, for whom oak forests were important as places of tribal worship and judgment.
Weitsch’s serene paintings of lush pastures bathed in atmospheric light contain no explicit allusion to this Germanic context, but his impressive, characterful trees convey a sense of the numinous depths of the past.